Von: Franziska Gerneth
Ein Teller Gurkensalat mit Pellkartoffeln – frisch, schnell und unkompliziert. Ein Gericht, das satt macht, ohne viel Aufwand zuzubereiten ist. Genau deshalb erinnert es Heike Lohmann an die turbulente Wendezeit. Ihre Eltern und Großmutter standen damals vor einer großen Entscheidung: Sollten sie den in der DDR verstaatlichten Familienbetrieb aufgeben – oder zu neuem Leben erwecken?
In den DDR-Jahren war „Spreewald Müller“ ein erfolgreicher Produzent von Gurkenkonserven. 1972 wurde der Betrieb verstaatlicht und Teil eines Kombinats – so nannte man in der DDR große Zusammenschlüsse mehrerer Betriebe, die zentral gesteuert wurden. Das Ziel: Planwirtschaft und volle Kontrolle durch den Staat. Mit dem Zusammenbruch der DDR brach auch dieses System über Nacht zusammen.
1990 kam der Betrieb zurück in die Hände der Familie. Und zwar durch die Treuhandanstalt. Die war nach der Wende dafür zuständig, ehemalige Staatsbetriebe zu privatisieren – entweder durch Verkauf an neue Investor*innen oder durch Rückgabe an die früheren Eigentümer*innen.
Heike Lohmanns Großmutter kaufte den Betrieb zurück. Aber die alten Maschinen, die große Lagerhalle – das alles würde viel Investitionen brauchen. Dazu kam die neue Konkurrenz aus dem Ausland und die Westmark: Die Währungsumstellung sorgte dafür, dass die Kosten für Gehälter stiegen und der Einkauf von Maschinen und Immobilien teuer war. Würden Sie das schaffen?
Lohmanns Familie stellte die Produktion auf Glaskonserven um und erweiterte das Sortiment. In den 1990er-Jahren wurde investiert, modernisiert und neu gedacht. Mit frischem Marketing und Ausbau des Großhandels entwickelte sich eine Erfolgsgeschichte, die Heike Lohmann weiterträgt. Sie arbeitet bis heute im Betrieb ihrer Familie.
4
servings3 Salatgurken
1L Milch
200g Sahne
3 EL Essig
2 TL Salz, gestrichen
1 TL Zucker
Pfeffer und Salz zum Abschmecken
400g Kartoffeln, festkochend
1 TL Kümmel, ganz